Vivaldi und Mozart begeistern Zuhörer in der vollbesetzten St.-Vituskirche – 2418 Euro Spenden für Unicef gesammelt
Emertsham. Die Musikschule Emertsham feiert ihr 40-jähriges Bestehen, gleichzeitig spielt der Chor und das Orchester seit 25 Jahren jährlich ein Benefizkonzert zu Gunsten von Unicef. Wie Lili Reichert von Unicef bei der Begrüßung in der vollen St.-Vitus-Kirche sagte, erlebe man seit vielen Jahren herrliche Konzerte der Musikschule, dessen Spendenertrag ein willkommener Beitrag für das viele Leid der Kinder auf dieser Welt sind. „Leider wird das Leid von unschuldigen Kindern immer mehr.“
Die Musikschule mit Chor und seinen vier Solisten Verena Apfelböck (Sopran), Cornelia Klüter (Alt), Dr. Franz Krähschütz (Tenor) und Hans-Jürgen Bernhart (Bass) und das Streichorchester wurden von Barbara Wapler, Claudia Judex (beide Oboe), Dr. Peter Wapler (Fagott), Curovic Nicola, Robert Huber (beide Trompete) Rupert Balthin (Pauke) und Gabi Munz an der Orgel verstärkt. Auf dem Programm standen das Gloria in D (RV 589) von Vivaldi und die große Credo-Messe (KV 257) von Mozart.

In Vivaldis Gloria besticht die Vielfalt der musikalischen Sätze, die von jubilierenden Chorpassagen bis hin zu berührenden Soli reichen. Dirigent Leopold Gnedel leitete souverän Chor und Orchester zu einer einheitlichen Interpretation. Die Sätze sind in barocker Art sehr kontrastreich, mit überwiegend festlich jubelndem Charakter ausgestaltet. So stimmt Vivaldi schon im Eingangschor unter Einsatz der Solotrompete mit dem jungen Curovic Nicola den Hörer auf ein glanzvolles Werk ein. Musikalischer Höhepunkt ist der kunstvolle Chorsatz „Et in terra pax“ mit ausdrucksvollen Dissonanzen und dem davon unabhängigen vorwärtstreibenden Orchester. Im „Quoniam tu solus sanctus“ wird das Motiv des Eingangschores wieder aufgegriffen. Das Werk endet mit einer ansprechenden „Cum sancto spiritu“ – Fuge.
Ohne Pause folgte die große Credo-Messe (KV 257) von Mozart. Sie gilt als ein bekanntes geistliches Werk und wird dementsprechend auch oft in Konzerten aufgeführt. Generell lobend muss man hier hervorheben, wie perfekt Chor, Solisten und Orchester die Messe in ihrer melodischen Schönheit, ihren reichen harmonischen Satz und ihre dramatische Kraft auslegten. Hier überzeugten der Chor mit seinen vier Solisten in jeder Passage. Die Messe wurde von den Zuhörern für ihre dramatische Kraft und ihre Fähigkeit, Emotionen zu erzeugen, gelobt, besonders in den Teilen, die den Text „Credo“ vertonen. Vor allem wurde die ausgewogene Balance zwischen den einzelnen Stimmen und Instrumenten gelobt, die zu einem homogenen und beeindruckenden Klangerlebnis beitrugen. Stehend spendeten die Zuhörer minutenlang Applaus.
Auch Lili Reichert war zum Ende wiederum sehr beeindruckt von der Professionalität der Akteure der Musikschule und verneigte sich vor den Akteuren. Sie dankte besonders Musikschulleiterin Uli Wiedmann-Feichtl, Dirigent und Gesamtleiter Leopold Gnedel und den vier Solisten Apfelböck, Klüter, Dr. Krähschütz und Bernhart mit kleinen Präsenten.
Zum Abschluss gab es zum „runter kommen“ wie Gnedel sagte, als Zugabe Mozarts „Ave verum“. Auch das wurde nochmals mit viel Applaus bedacht. Zum Ende kamen bei der Sammlung 2418 Euro an Spenden zusammen, für die sich Lili Reichert im Namen Unicef sehr bedankt. -hm
Text und Bild: Marianne Herbst