Musikschulfest am 16.7.2022

Am Samstag, 16.7.2022 fand im Bürgerhaus in Kienberg das diesjährige Musikschulfest der Sing- und Musikschule Emertsham statt.

Tim Ramm eröffnete den Nachmittag im gut gefüllten Saal mit zwei fulminanten Schlagzeugsolos von Tim Hapke.
Im Anschluss präsentierte sich die Bläserklasse Kienberg/ Peterskirchen unter der Leitung von Daniela Küfner und Hans Schuster mit den bekannten Titeln Aura Lee, When the Saints go marching in und Ode an die Freude von L. van Beethoven. 
Die Singklassen betreut seit jeher Leopold Gnedel. Seine mutigen Sängerinnen und Sänger aus den Grundschulen Tacherting und Schnaitsee boten drei Lieder Vögelein, Vögelein tanz mit mir/ Tick, tick, tick und Sieh nur die Sterne von Rolf Zuckowski dar. Unterstützt wurden sie vom Publikum.
Die Streicherbande unter der Leitung von Ulrike Wiedmann-Feichtl spielte super motiviert und mit viel Spaß die Stücke Jazzy Beat, Drunken Sailor und Tom Tom Tomahawk. Unterstützt wurde sie von Monika Gaggia am Cello und Gabi Munz am Klavier. 
Katharina und Maria Wegel begeisterten mit der Harfe. Sie brachten zwei Titel von Christoph Pampuch zu Gehör: „Roter Himmel, blaue Wolken“ und „Wunderlampe“.
Die Formation quetschfidel! zeigte ihre Vielfalt und spielte neben einer Jig von Jolly Beggar auch zwei Stücke, das besinnliche Movendum und das spritzige Fanfarello der Liedermacherin Kathi Stimmer-Salzeder. Die Leitung lag bei Ulrike Wiedmann-Feichtl.
In der Besetzung mit 3 Saxofonen und einem Tenorhorn ernteten die Emertshamer „Ohrwürmer“ großen Applaus. Sehr schwungvoll und stark rhythmisch erklangen die Titel Yellow Bird und House Party. Unterrichtet werden sie von Annemarie Bayerl.
Mit einer musikalischen Reise von Süd- nach Nordamerika begeisterte das "Akkordeonorchester III"
mit ihrem Leiter Helmut Jahn. Nach einem "Tango Argentino" und einer "Fiesta in Buenos Aires" spielten sich die jungen Musikanten mit den Titeln "Mein Freund Pepito aus Mexiko", "Surfin' at Malibu Beach" und "Wild-West-Train to Kanada" in die Herzen der Zuhörer.
Nach einer wohlverdienten Pause bekamen die D1- und D2- Absolventinnen und Absolventen von der Musikschulleiterin Ulrike Wiedmann-Feichtl ihre Urkunden und Anstecknadeln. Sie hatten alle erfolgreich ihre theoretischen und praktischen Prüfungen bestanden.
Musikalisch begann der 2. Teil der Veranstaltung mit dem sechsköpfigen Jungbläserensemble unter der Leitung von Christoph Müller. Sie überzeugten mit der „Trout Fantasy“ und dem Beatles Song „Eight Days a Week.“ 
Leicht wie ein sanfter Sommerwind und bestens intoniert, zeigte sich das Ensemble Windfang unter der Leitung von Annemarie Bayerl mit wunderschönen irischen Melodien und dem bekannten Tango El Choclo. Die Querflöten harmonierten dabei ausgezeichnet mit der Altquerflöte und der Bassblockflöte.
Das Jugendorchester der Musikschule Emertsham verabschiedete sich mit dem Seewiesenwalzer und mit einem Potpourri von Rogers und Hammerstein nach zehn Jahren gemeinsamen Musizierens von der Musikschule. Sie haben mit ihrer Leiterin Ulrike Wiedmann-Feichtl als „Zwergerlorchester“ begonnen und sind zu einem wohlklingenden und homogenen Ensemble zusammengewachsen.
Als erste popmusikalische Darbietung trat eine Gruppe mit dem trefflichen Namen: Popensemble auf. Die drei Gitarristinnen, Amelie Kagerer, Antonia Schima und Maria Schlupf überzeugten mit den extra für diese Besetzung von Rosina Rollfinke umgeschriebenen Stücken, Say it aint so von der Band Weezer und Don‘t know why von Nora Jones.
Antonia Stadler trat im Duo C&A mit Christoph Müller auf und begeisterte mit ihrer großartigen Stimme und Hits von Anastacia, Conchita Wurst und Adele.
Fast schon traditionell gab es auch bei dem diesjährigen Musikschulfest eine Quizfrage: „Wie heißen die Musikschullehrerinnen und -Lehrer mit dem zweiten Vornamen?“  Den ersten Preis (einen Burton-Rucksack) gewann nach einer spannenden Auslosung Christina Sedlmeier.
Als letzte Gruppe trat schließlich die neue Musikschulband auf. Ihre Weltpremiere feierten Antonia Schima, Basti Scheiner, Maxim Janzen und Leander Locker mit aktuellen Hits wie zum Beispiel abcdefu von GAYLE und echten Klassikern wir Anthems of the Year 2000 von Silverchair.
Vielen Dank an den Elternbeirat der Musikschule und die vielen Kuchenbäcker/innen. Dem Wirt vom Bürgerhaus in Kienberg, der Familie Niedersteiner aus Garching für die Bereitstellung der Spiele und Preisspenden, Frau Renate Schunck fürs Kinderschminken und allen Beteiligten.
Die zwei Moderatorinnen Monika Gaggia und Rosina Rollfinke führten kurzweilig mit Charme und Witz durch die gelungene Veranstaltung.

 

UNICEF-Benefiz-Konzert

Als ob Mozart selbst uns gesegnet hätte
 Meisterliches Kirchenkonzert der Musikschule Emertsham zu Gunsten Unicef – 1130 Euro erspielt 

Als ob Mozart selbst uns gesegnet hätte

 

Meisterliches Kirchenkonzert der Musikschule Emertsham zu Gunsten Unicef – 1130 Euro erspielt

 

Peterskirchen/Emertsham. Wer möchte nicht von Mozarts Genie gesegnet werden! Wieviel Genie, wie viel Können in der Verwendung jeder der Zutaten – Stimmen, Instrumente, musikalischer Diskurs, Modulationen, Klangfarben, Melodien, Harmonien und wieviel jugendliche Vitalität in Mozarts Meisterwerk der „Vesperae solemnes de Confessore KV 339“ steckt, konnte man beim Unicef-Kirchenkonzert der Musikschule Emertsham in der Peter- und Paul-Kirche Peterskirchen eindrucksvoll miterleben. „Es ist, als ob Mozart selbst uns gesegnet hätte“, lautete nur eine der Kritiken einer Konzertbesucherin, die von der Darbietung des Musikschulchors, der Solisten und dem Orchester völlig ergriffen war.

Zu Beginn des Konzertes begrüßte Marga Leibold als Vertreterin von Unicef alle Besucher, besonders die Akteure der Musikschule Emertsham, die trotz allem, dass sie über zwei Jahre keine Auftritte mehr verbuchen konnten, den Erlös aus dem Konzert, wie die Jahre davor auch, an Unicef spenden. „Unicef hilft mit seinen Programmen in rund 150 Ländern, dass Kinder gesund aufwachsen, Zugang zu sauberem Wasser und ausreichender Nahrung haben, zur Schule gehen können, vor Missbrauch und Ausbeutung geschützt sind“, verdeutlichte Leibold. „Der Erlös von 1130 Euro wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“0

Mit der „Psallite Deo nostro“ und der „Ouvertüre aus der „Orchestersuite in C-Dur“ von J.S. Bach und dem Mendelssohnstück „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ stimmten Chor und Orchester auf die kommende Vespermesse von Mozart ein. Gleich in den ersten Takten der "Vesperae solennes de Confessore" KV 339 stellt sich dieses unvergleichliche Gefühl ein, das Mozarts Kirchenmusik verlässlich hervorruft: Die Geigen zwitschern heiter, man fühlt sich an den Gesang der Mauersegler erinnert – und schwebt gleichsam mit ihnen hinauf in den blauen Himmel. Man könnte auch sagen, diese Musik erhebt das Herz zum Herrn. In schönen frischen Puls gleitet das Dixit Dominus vorüber, Chor und Orchester in bestem Einklang; das Solistenquartett Sopranistin Verena Apfelböck, Altistin Cornelia Klüter, Tenor Dr. Franz Krähschütz und Bassist Dr. Günter Datz heben lediglich die Textzeile "Gloria Patri et Filio et spiritui sancto" hervor. Confitebor tibi Domine, die Lobpreisung des Herrn, gestaltet der Chor mit Inbrunst. Die kurzen Soloeinwürfe offenbaren einen hellen, leichten Sopran, einen warm leuchtenden Bass und einen strahlenden Tenor. In den Sopran lastigen Passagen kommt die großartige Altstimme von Klüter leider wenig zur Geltung. Der Choreinsatz zum folgenden Beatus Vir kommt stimmig. Mit voller Leuchtkraft hebt der Sopran zum Gloria Patri an; das Tutti beschließt den Satz und löst Glücksgefühle aus. Die Männerstimmen eröffnen das Laddatae Pueri – und da wird doch hörbar, dass sie im 26köpfigen Chor in der Minderheit sind. Das Laudate Dominum, ein wahrer Hit, der meist aus dem Zusammenhang gelöst separat gegeben wird, begeistert auch hier: Eine sanft wiegende, einlullende Orchestereinleitung ruft pures Wohlgefühl hervor, in dem sich der strahlende Sopran baden kann. Und der Chor steigt mit sehr viel Feingefühl in den weichen Klangcharakter ein. Mit dem Magnificat, geprägt vom Klang der tiefen Streicher und des Fagotts, geht das Werk stimmungsvoll zu Ende. Zusammengefasst: In der „Vesperae solemnes de Confessore KV 339“ brilliert das Orchester geleitet von Uli Wiedmann-Feichtl, verstärkt um Bläser, Pauken und Orgel mehr als gekonnt. Dirigent Leopold Gnedel entfaltete das Werk zu einem frischen, mitreißenden und sehr differenziert ausgestalteten Klangeinheit.

Der minutenlange Applaus von den Zuhörern war für diese professionelle Darbietung eines Laienchores und Orchester mehr als verdient. Die wiederum dankten es mit einer Zugabe von Mozarts wohl berühmtesten und beliebtesten „Laudate Dominum“, einer ariosen Vertonung, in der die Sopranistin nochmals ihre einzigartig schwebende Stimme zur Geltung brachte.  -hm

 

Bildtext: Schmeicheleinheiten für die Ohren: Die Akteure der Musikschule überzeugten einmal mehr beim Unicef-Kirchenkonzert in Peterskirchen.

Foto und Text: Marianne Herbst