Mit Schwung und Pep Jubiläum gefeiert 25. 10. 2025

40 Jahre Sing- und Musikschule Emertsham – Festakt mit Rückblick und Bigband Sound – Dank an Musikschulleiterin Uli Wiedmann-Feichtl

Kienberg/Emertsham. 40 Jahre musikalische Bildung, kulturelles Engagement und lebendige Gemeinschaft, das sei schon etwas ganz Besonderes, sagte Bürgermeister Werner Disterer beim Festakt der Sing- und Musikschule Emertsham, die ihre Feier dazu im Bürgersaal des Gasthofes „Zur Post“ in Kienberg ausrichtete. Vorstand der Musikschule Benno Huber freute sich, dass viele dieses besondere Jubiläum mitfeiern und begrüßte insbesondere die Gäste aus der Gründungszeit die 40 Jahre Musikschulgeschichte mit geprägt haben. Dabei erinnerte er auch an diejenigen, die bereits verstorben sind, aber in der Musikschulgeschichte für immer unvergesslich bleiben.

Mit einem Blumenstrauß dankten Vorsitzender Benno Huber und seine Stellvertreterin Elisabeth Berndlmaier (rechts) Ulrike Wiedmann-Feichtl für ihre Arbeit. Die Leiterin der Musikschule leitet auch das Streichorchester.

Für einen elegant swingenden, schmetternden, jazzigen Sound sorgte die Big Band der Musikschule mit Leiter Leopold Gnedel und mit ihren zwei stimmgewaltigen Sängerinnen Lisa und Regina zwischendrin immer wieder für musikalischen Hochgenuss. 

Wie Vorstand Benno Huber berichtete, reifte vor über 40 Jahren der Gedanke zur Gründung einer Sing- und Musikschule in Emertsham. Treibende Kräfte dazu waren der damalige Bürgermeister Josef Breu, Andreas Mayr sen. und der damalige Landrat Leonhard Schmucker. In Emertsham gab es zu diesem Zeitpunkt bereits einen Musizierverein. So wurde am 21. März 1985 zur Gründungsversammlung  ins Gasthaus Spirkl eingeladen, wobei bereits 112 Mitgliedern gewonnen werden konnten. Erster Vorstand wurde Ludwig Holzner, sein Stellvertreter Josef Breu. Schatzmeisterin war Agnes Erl, Schriftführer Manfred Zeuner und Beisitzer Konrad Gsinn, Anton Vorsamer und Thomas Kapsner.  Zu Beiräten wurden Marianne Wimmer, Sebastian Lipp, Rudolf Becher, Adelheid Mayerhofer und Lutz Rothe gewählt. Die Musikschule wurde als Verein mit Trägerschaft der Gemeinde Tacherting gegründet. Hiermit sollten die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Betrieb einer Musikschule geschaffen und sichergestellt werden. Mit 177 Schülern und sieben Lehrkräften wurde nach der Gründung im Frühjahr 1985 das erste Schuljahr bewältigt. Im Laufe der Zeit steigerten sich die Schülerzahlen auf durchschnittlich mehr als 500 pro Jahr. Derzeit beschäftigt die Musikschule 13 Lehrkräfte. Seit ihrer Gründung hatte die Musikschule mit Andreas Mayr und ab 2006 mit Uli Wiedmann-Feichtl nur zwei Musikschulleitungen, der Trägerverein mit Ludwig Holzner, Konrad Brand und Benno Huber nur drei verschiedene Vorstände. Das zeichne die Beständigkeit der Musikschule aus, so Huber. 

Wie Bürgermeister Werner Disterer sagte, erfülle es ihn mit Stolz, dass er der Musikschule als bedeutende Institution zum runden Geburtstag gratulieren darf. So sei die Sing- und Musikschule mehr als ein Ort des Lernens – sie sei ein Ort der Inspiration, der Kreativität und der Zusammengehörigkeit. Sie verbindet Generationen, überwindet Sprachgrenzen und macht die Gemeinde lebenswerter. Seit der Gründung vor 40 Jahren habe sich die Sing- und Musikschule zu einem unverzichtbaren Teil des kulturellen Lebens entwickelt. Unzählige Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben so Zugang zur Musik gefunden und das oft ein Leben lang. Sie wurden gefördert, gefordert und begleitet. Und das mit Begeisterung, mit Kompetenz und mit Herzblut. Musik, so Disterer weiter, sei ein unschätzbarer Teil unseres kulturellen Erbes und die Sing- und Musikschule sorgt seit 40 Jahren dafür, dass dieses Erbe lebt und weitergegeben wird. Disterer zitierte dazu Zeilen aus der Homepage der Sing -und Musikschule. „Musik kann Brücken bauen, man lernt aufeinander hören, sich ausdrücken und mitteilen. In diesem Sinne geben wir regelmäßig Konzerte, Vorspiele und wirken bei verschiedensten Veranstaltungen mit. Wir verstehen uns als lebendiger Teil des Kulturlebens der Gemeinde und der Region. “ Und diese Worte, so Disterer könne er nur unterstreichen. „Ihr seid ein lebendiger Teil des Kulturlebens – auch über die Region hinaus. Eure Konzert sind hochklassig und gut besucht, eure Schüler oder Ensembles erreichen bei den Vorspielen regelmäßig Auszeichnungen und tragen so auch den Namen der Gemeinde Tacherting positiv besetzt über die Grenzen hinaus.“ Zuletzt bedankte sich der Bürgermeister bei allen, die diese Erfolgsgeschichte möglich gemacht haben und wünschte für die Zukunft weiterhin  alles Gute und Erfolg – kreative Impulse, offene Ohren und noch viele klangvolle Jahre voller Musik und zahlreiche neue musikalische Kapitel in ihrer Geschichte.

Der Kulturreferent des Landkreises Traunstein Stephan Hüfner schloss sich weitgehend den Worten des Vorredners an. „Ihr leistet für die Gemeinschaft einen großen Beitrag.“ Dabei sehe er als wichtigste Botschaft, das kulturelle Erbe zu bewahren, junge Menschen für Musik zu begeistern, sich darauf einzulassen und lernen miteinander, was miteinander heißt.“ Das „sich auf etwas einlassen“, ist das was er in der heutigen Gesellschaft weitgehend vermisse. Das „sich darauf einlassen“, die lebendige Tradition der Musik zu pflegen, weil es wertvoll und kostbar ist, in die Zukunft getragen zu werden.

 Vorstand Huber zeigte in einer Präsentation über die Jahre gelebte Musikschule auf und erinnerte an viele Ereignisse und Veranstaltungen. Als einen der Höhepunkte der gesamten 40 Jahre Musikschule nannte die die Einladung des Vatikans. Hier durfte der Musikschulchor und das Orchester die 1400-Jahr Weihefeier des Pantheons in Rom musikalisch ausgestalten. Ein besonderes Highlight war auch das Konzert im Martinsdom in Venedig. Dazu nannte er auch die Kirchenkonzerte, wie das Weihnachtskonzert, Passionskonzert  oder das Unicef-Konzert, wo regelmäßig über 2000 Euro für die Sache eingespielt werden. Daneben erwähnte er die Bigband, das Akkordeonorchester und weitere Ensembles die immer wieder mit großartigen Konzerten aufhorchen lassen und unzählige verschiedene Veranstaltungen in der Gemeinde musikalisch mitgestaltet haben. Ein besonderes Novum hatten die  jährliche „Musiknacht“ im Freien neben dem Musikschulgebäude, wo alle Vereinsfunktionäre tatkräftig mitarbeiten durften.

Zuletzt bedankte sich Huber bei der Gemeinde für die finanzielle Förderung, die unkompliziert im Gemeinderat abgesegnet wird. Ebenso danke er dem Landkreis, der eine Kürzung in allen Bereichen beschlossen hat, aber die Musikschulen dabei ausgenommen hat.

Sein besonderer Dank galt den viel zu früh verstorbenen ehemaligen Musikschulleiter Andreas Mayr, der das Musikschulleben geprägt habe, wie kein anderer und in rund zehn Jahren Arbeit eine Chronik über die Musikschule mit vielen Ordner Inhalt zusammen getragen hat. Zuletzt dankte er der aktuellen Musikschulleiterin Uli Wiedmann-Feichtl, die ihm in allen Bereichen zuarbeitet und so die Vorstandsarbeit um vieles vereinfacht. Dafür überreichten ihr Elisabeth Berndlmaier, stellvertretende Vorsitzende und Vorstand Benno Huber einen großen Blumenstrauß.

Zum Ausklang sorgte die Bigband aus ihrem reichhaltigen Repertoire nochmals mit sattem Sound und wunderbarem Gesang für Furore und viel Applaus.

Text und Bild: Marianne Herbst