Christoph Rollfinke geht in Ruhestand – Beirätin Anita Vorsamer wird verabschiedet – Ausblick positiv
Peterskirchen/Emertsham. Nur knapp 20 Mitglieder und Lehrkräfte der Sing- und Musikschule Emertsham fanden sich zur Versammlung im Bürgersaal des Gasthauses "Kirchenwirt" ein. So hatte man auch keine Schwierigkeiten sich corona-konform mit genügend Abstand zu verteilen. In aller Kürze berichtete Vorsitzender Benno Huber über den Jahresablauf mit mehreren Vorstandssitzungen, der Haushaltsplanung, dem Musikschulbetrieb und der Büroorganisation. Er dankte besonders Peter Berndl-maier für die finanzielle Verwaltung, Claudia Schima für die Protokollarbeit und den Sekretärinnen Carina Namberger und Christina Lerch für die organisatorische Verwaltungsarbeit.
Die kommunale Förderquote liege noch weit über 20 Prozent, freute sich der Vorsitzende. Die Mitgliederzahl liegt unverändert bei 198. Dank der moderaten Gebührenanhebung in 2018 und 2019 sowie der Anhebung der Gehälter der Musikschullehrer blieb am Ende ein Plus übrig. Das bestätigte auch Finanzchef Peter Berndlmaier in seinem Kassenbericht. Weiter schwierig sei aber die Raumsituation im Dorfgemeinschaftshaus, bemängelte Vorsitzender Huber. Die Nutzung der Küche und der Räumlichkeiten in Tacherting brächten etwas Entlastung.
Der musikalische Bericht der Musikschulleiterin Ulrike Wiedmann-Feichtl zeigte einmal mehr das umfangreiche Engagement der Musikschule vor Ort und im Landkreis in den unterschiedlichsten Veranstaltungsformen auf. Bis zum Jahresende 2019 konnten rund 125 Veranstaltungen mit rund 1700 Mitwirkenden und 12500 Besuchern durchgeführt werden. Wiedmann-Feichtl nannte neben den Hausmusiknachmittagen die Chor- und Orchesterkonzerte, die Konzertreise nach Lindau, zahlreiche Veranstaltungen im Jazz-, Rock-, Pop- und Folkloresektor, aber auch den volksmusikalischen Bereich. Hier sei vor allen das 22. Volksmusikseminar mit Annemarie Bayerl hervorzuheben. Dazu bereicherten verschiedene Ensembles musikalisch verschiedenste Veranstaltungen. Durch die Kooperationen mit den Grundschulen Kienberg-Peterskirchen, Seeon, Engelsberg, Taufkirchen, Tacherting und Schnaitsee sind die Bläser- und Flötenklassen sowie die Chöre bei den Schulveranstaltungen mit eingebunden.
Zudem pflege man eine gute Zusammenarbeit mit den Musikschulen im Landkreis und der Euregio, hob Wiedmann-Feichtl hervor. Sehr erfolgreich waren auch zahlreiche freiwillige Leistungsüberprüfungen. Coronabedingt mussten ab März viele traditionelle Veranstaltungen abgesagt werden, bedauerte die Musikschulleiterin. Der Musikschulunterricht wurde danach hauptsächlich digital durchgeführt.
Ab Mitte Mai konnte langsam der Präsenzunterricht wieder aufgenommen werden, so Wiedmann-Feichtl. Nachdem in Emertsham das Gasthaus "Bes’nwirt" seine Pforten geschlossen hatte, begab man sich auf die Suche nach einem größeren Raum für kleine Vorspiele. Nach Absprache mit der Gemeinde Kienberg darf nun deren Bürgersaal genutzt werden. Voraussetzung sei die Einhaltung der allgemeinen Hygienestandards. Mit einem Dank an alle Beteiligten, die der Musikschule immer hilfreich zur Seite stehen, schloss die Musikschulleiterin ihren Bericht.
Einen besonderen Stellenwert nahm die Verabschiedung von Christoph Rollfinke aus dem Dienst der Musikschule in die Rente ein. Dazu hielt Rosina Rollfinke – ebenfalls Lehrerin an der Musikschule – eine detailreiche, humorige und teilweise emotional anrührende Rede zum Werdegang ihres Vaters als Musiklehrer und zu seinem Wirken an der Musikschule. Die anwesenden Mitglieder bedankten sich für die Verdienste Christoph Rollfinkes um die Musikschule mit minutenlangem Applaus.
Ebenso herzlich und überschwänglich richtete sich der Dank an Anita Vorsamer, die als Schulleiterin und Beiratsmitglied lange Jahre für die Musikschule tätig war. Sie hatte als erste Schulleiterin zusammen mit der Musikschulleiterin Wiedmann-Feichtl den Bläserklassenunterricht an der Kienberger Schule eingeführt. Für die Musikschule standen die Türen der Grundschule immer weit offen, und es hat sich daraus eine erfolgreiche Zusammenarbeit entwickelt, die bis heute andauert.
Die Versammlung endete mit einem besorgten Ausblick des Vorstandes und der musikalischen Leiterin auf die nächsten Monate mit möglicherweise ansteigenden Corona-Infektionszahlen. Alle Beteiligten würden aber so wie bisher mit viel Flexibilität, Fantasie und Durchhaltevermögen alles tun, um den Musikschulbetrieb in gewohnter Weise durchführen zu können.
Bildtext:
Bei der Jahrshauptversammlung der Musikschule Emertsham verabschiedeten Vorsitzender Benno Huber (links) und Musikschulleiterin Ulrike Wiedmann-Feichtl (Zweite von rechts) den langjährigen Musiklehrer Christoph Rollfinke und die Beirätin und ehemalige Rektorin der Grundschule Kienberg-Peterskirchen, Anita Vorsamer
Bild und Text: Marianne Herbst