Benefizkonzert für Unicef von der Musikschule Emertsham
Mit Pauken und Trompeten für notleidende Kinder
Unicef-Benefizkonzert der Musikschule Emertsham erspielt 2450 Euro – Zuhörer vollauf begeistert
Emertsham. Zum 23. Mal hat sich die Musikschule Emertsham
mit einem fulminanten Benefizkonzert zu Gunsten Unicef engagiert. Wortwörtlich mit Pauken und Trompeten, begleitet von Oboe, Fagott und Orgel arrangierte das Streichorchester und der Musikschulchor unter der Gesamtleitung von Leopold Gnedel einen außergewöhnlichen Hörgenuss. Auf dem Programm stand die „Große Marienzeller Messe“ von Joseph Haydn.
Lilli Reichert von Unicef begrüßte vorab alle Mitwirkenden und freute sich über voll besetzte Plätze in der St. Vitus Kirche in Emertsham. Ihr Dank ging vor allen an die Akteure der Musikschule mit Musikschulleiterin Ulrike Wiedmann-Feichtl für ihr jahrzehntelanges Engagement für die gute Sache. Die aus den Konzerten generierten Spendengeldern werden auf der ganzen Welt für die notleidenden Kinder eingesetzt, so Reichert. Viele unschuldige Kinder sind von Kriegen, Naturkatastrophen und Hungersnöten betroffen. Wie Helga Bunk von der Unicef-Ortsgruppe Trostberg bei ihrem Schlusswort sagte, werden die Brennpunkte auf der Welt immer mehr und damit auch die Not der Kinder. Sie dankte allen die mit ihrer Spende etwas Erleichterung für diese notleidenden Kinder geben. Insgesamt sind dabei 2450 Euro zusammengekommen.
Im Mittelpunkt stand jedoch eine außergewöhnliche Interpretation der Marienzeller Messe mit dem Musikschulchor, den Solisten Verena Apfelböck (Sopran), Cornelia Klüter (Alt), Dr. Franz Krähschütz (Tenor) und Hans-Jürgen Bernhart (Bass) sowie dem Streichorchester verstärkt mit Claudia Judex und Barbara Wapler an der Oboe, Dr. Peter Wapler am Fagott, Robert Huber und Helmut Müller an der Trompete, Gabriele Otte an der Pauke und Gabi Munz an der Orgel. Der Aufbau der Messe ist weitgehend Haydn typisch. Gloria, Credo und Agnus Dei weisen jeweils Fugenteile auf, Solopassagen gibt es im Gloria und Credo sowie im ausschließlich solistischen Benedictus.
Eine schwierige Aufgabe vor allem für den Chor und den Solisten. Aber man spürte sofort wie herausragend gut sie auch die kleinste Feinheit einer fast opernhaften Komposition herauszuarbeiten vermochten. Vom schlichten, erhabenen Gestus beim „Domine Deus“ über ein inniges, nahezu flehentliches Tenorsolo „Et incarnatus est“, das fein und schön zum Crucifixus-Duett von Alt und Bass übergeht, bis hin zu jenem beinahe fröhlichen, jubelnden „Dona nobis pacem“, mit dem Haydn die Missa beschließt, findet sich alles darin, was den Hörer berührt und erhebt. Haydns musikalische Kompositionen sind immer gut, auf hohem Niveau und vermitteln stets ein Gefühl von Zuversicht, Optimismus und Wärme. Auch diese Marienzeller Messe ist ein Beweis dafür, gleichsam aufregend und ergreifend. Dirigent Leopold Gnedel verstand es dabei bestens, diese Stimmung auf seine individuelle Weise umzusetzen. Besonders die stimmlich gut aufgelegten Solisten und ein harmonisch gut besetzter Chor ließen das schwierige Haydn-Werk zu einem Klangerlebnis erster Güte werden. Die Zuhörer waren letztlich vollkommen begeistert und zollten dies auch mit viel Applaus. Mit einem herzliches Vergelts Gott sowie kleinen Geschenken bedankten sich letztlich auch die Sprecherinnen von Unicef, Reichert und Bunk, mit der Hoffnung auf eine Neuauflage im nächsten Jahr. -hm
Bildtext: Ein fulminantes höchst anspruchsvolles Konzerterlebnis von den Akteuren der Musikschule Emertsham durften die vielen Besucher beim Benefizkonzert für Unicef erleben.
Foto: hm